Brieffreundschaften zwischen Schülern der Westwallschule und Senioren des Haus am Nordwall
Bereits seit vielen Jahren stehen die Haus am Nordwall gGmbH und die Westwallschule in enger Kooperation miteinander. Kinder der Grundschule besuchten das Pflegezentrum regelmäßig – sei es für gemeinsame Spielestunden, kleine Aufführungen (mit Gesang und Gedichten) oder dem traditionellen Adventssingen. Mehrmals im Jahr erfreuten die Kinder die Senioren am Nordwall. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie, die fortan Zusammenkünfte wie diese verunmöglichte.
Bereits während der „Corona-Zeit“ waren Schüler in der Notbetreuung der Schule sehr kreativ. Sie bastelten und malten Bilder mit bunten und hoffnungsvollen Motiven wie Regenbogen und Sonne. Diese zierten dann die Wohnbereiche und Bewohnerzimmer und wurden von den Senioren als wahre Lichtblicke in einer trüben Zeit empfunden.
Es sei ihnen wichtig zu zeigen, dass man auch in schwierigen Zeiten füreinander da ist und wie sehr sich alle darauf freuen, wenn persönliche Treffen – hoffentlich bald – wieder möglich sind, betonen Cornelia Tent und Barbara Ebert. Sie sind Lehrerinnen der Klassen 3 a und 3 b und engagieren sich seit März 2020 für die Kooperation zwischen der Westwallschule und dem Haus am Nordwall.
„Eigentlich würden wir lieber kommen und Lieder singen, aber so lange das nicht geht, schreiben wir gerne auch Briefe“, sagt die 9-Jährige Rhea Kesper. Und so übergaben die beiden Klassenlehrerinnen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern 33 Briefe an Ribana Klabunde (Einrichtungsleitung Haus am Nordwall) und Karl-Heinz Welteke (Vorsitzender des Einrichtungsbeirates im Haus am Nordwall). Stellvertretend für die Bewohnerinnen und Bewohner dankten sie den Grundschülern und ihren beiden Lehrerinnen für dieses besondere Geschenk, das sie mit Freude überbringen werden.
Im Haus am Nordwall wurden die Briefe dann an die Senioren verteilt. „Unsere Bewohner waren begeistert und verbrachten vergnügliche Stunden mit dem Lesen der Briefe“, sagt Ribana Klabunde. Neben schönen Bildern enthielten die schön gestalteten Briefe viele Fragen der Kinder an die Senioren: Wie heißt und wie alt bist du? Wie lange lebst du schon im Haus am Nordwall und was machst du in deiner Freizeit? Wie gefällt dir mein Bild? Gab es früher auch schon Klassenfahrten? Was hast du früher gerne gespielt? Hast du auch Enkelkinder? Wenn wir wieder zu euch kommen – welche Lieder sollen wir dann zusammen singen?
„Na da haben wir ja jetzt viele Fragen zu beantworten – los geht‘s!“ gab eine Bewohnerin den Startschuss. In kleinen Gruppen und mit Unterstützung des Pflege- und Betreuungsteams beantworteten die im Haus am Nordwall lebenden Senioren mit Hingabe und viel Spaß die Fragen der Westwallschüler. „Kaum zu fassen – die Bewohnerinnen und Bewohner waren so eifrig bei der Sache, dass bereits nach vier Tagen über dreißig Briefe beantwortet waren. Besonders wichtig war ihnen nun, dass die ihre Briefe möglichst schnell in die Schule kommen“, berichtet Pflegedienstleiterin Agnes Schmidt. Gesagt-getan. Noch in derselben Woche übergab Agnes Schmidt in der Westwallschule die Antwortschreiben an Cornelia Tent und ihre erwartungsvollen Drittklässler.
„Wir möchte die Brieffreundschaften auf jeden Fall aufrechterhalten und uns nach den Sommerferien wieder schreiben“ erklärt Cornelia Tent. Da werde es dann viel zu erzählen geben und Urlaubserlebnisse der Kinder mit den Senioren geteilt werden.