Bunte Briefe in der Corona-Tristesse

„Generationsübergreifendes Projekt“ der Lebenshilfe und Haus am Nordwall gGmbh

Im November 2018 trafen sie sich das erste Mal: Jugendliche des Berufsbildungsbereichs „StellWerk“ des Lebenshilfe-Werks Waldeck-Frankenberg e.V. und Senioren des Haus am Nordwall. Ziele der Kooperation mit dem Haus am Nordwall waren gemeinsame Aktivitäten mit Senioren im Rahmen einer Alltagsbegleitung durchzuführen wie auch Eindrücke in den Berufsalltag der Altenpflege zu vermitteln, erklärt Carsten Rönsch, Bildungsbegleiter des Lebenshilfe Werks und Initiator des Projektes.

„Es war für uns das erste Projekt dieser Art und so waren wie sehr gespannt, ob und wie es sich entwickeln wird“, berichtet Agnes Schmidt, Pflegedienstleitung im Haus am Nordwall. Aus dem Projekt sei mittlerweile eine feste Institution geworden. Seither sind 2,5 Jahre vergangen und so blicken sie und Carsten Rönsch zurück – auf abwechslungsreiche Aktivitäten in der Anfangszeit, aber auch eine Zeit der Distanz in der Corona-Pandemie.

Bei den wöchentlichen Besuchsvormittagen anfangs noch etwas zurückhaltend, lernten sich die Jugendlichen und Senioren rasch gut kennen –  mit allen Stärken und Handicaps, die sie gegenseitig wie selbstverständlich kompensierten. So waren es die Zusammenkünfte stets von gegenseitigem Verständnis geprägt und sehr harmonisch. Sei es bei gemeinsamen Spaziergängen, Gesellschaftsspielen oder Kreativem Gestalten oder gemeinsamen Kochen und Backen. Jung und Alt hatten viel Spaß miteinander und blickten den wöchentlichen Aktivitäten stets mit Vorfreude entgegen.

Doch dann kamen die Einschränkungen der Corona-Pandemie. Abrupt waren keine Zusammenkünfte mehr möglich und es war allen bewusst, dass dies länger anhalten würde.

Und das brachte Agnes Schmidt und Carsten Rönsch auf die Idee der „Brieffreundschaft“. Sie ermöglichte auch auf Distanz in Kontakt zu bleiben. Und so erfreuten sich die Senioren im Haus am Nordwall und die Jugendlichen im „Homeschooling“ gegenseitig mit bunten Grußbotschaften. Von selbst geschriebenen oder Betreuenden diktierte Zeiten, Bilder oder kleine Basteleien. Die bunten Briefe wurden halfen in der tristen Corona-Zeit und schenkten Zuversicht.

Sehr zur Freude von Carsten Rönsch und Agnes Schmidt: Nicht nur „vor Corona“ – auch in der schwierigen Zeit sozialer Isolation sei die Kooperation der Lebenshilfe und dem Haus am Nordwall ist auch in eine echte Bereicherung für alle Beteiligten.

Bildunterschrift: Carsten Rönsch (Bildungsbegleiter Lebenshilfe Werk), Erna Hillebrand, Karoline Schäwitz und Agnes Schmidt (Pflegedienstleitung) freuen sich über die „Brieffreundschaften“

 

Red. Claudia Schneider, Haus am Nordwall