„Balkon-Singen“ mit Bewohnern und Mitarbeitern im Haus am Nordwall
Zum Schutz der Senioren in Pflegeeinrichtungen vor dem Coronavirus, gibt es strikte Besuchsverbote. So auch seit drei Wochen im Haus am Nordwall. „In dieser schwierigen Situation sind wir besonders gefordert und so lassen wir uns immer wieder etwas einfallen, um unseren Senioren kleine Freuden im Alltag zu bereiten“, erklärt Einrichtungsleitung Ribana Klabunde.
Im Zentrum für Pflege und Betreuung wurde das Betreuungsangebot bereits mit Inkrafttreten des Besuchsverbotes an die veränderte Situation angepasst. So finden seither Kreativangebote, Musizieren, Gymnastik und Spiele in Kleinstgruppen mit ausreichendem Abstand zueinander statt. Ebenso stehen täglich begleitete Spaziergänge auf dem Programm.
Ein musikalisches Ereignis der besonderen Art fand diese Woche statt: das Balkonsingen. Unter der Regie von Friedrich Mück, der seit vielen Jahren den (bis zur Corona-Krise wöchentlichen stattfindenden) Singkreis im Haus am Nordwall organisierten die Mitarbeiter diese Darbietung der besonderen Art für „ihre Bewohner“.
„Als wir es ankündigten, waren die Bewohner sofort begeistert und voller Vorfreude auf den Nachmittag. Uns war sehr wichtig, dass möglichst viele Bewohner dabei sein können, um mitzusingen und sich zu freuen“, berichtet die Alltagsbegleiterin Grazyna Bitsch. Und so waren nicht nur die Balkone besetzt, sondern auch die Terrasse – selbstverständlich unter Wahrung des „Sicherheitsabstandes“.
„Die Gedanken sind frei“ Mehr als vierzig Bewohner und Mitarbeiter sangen bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein gemeinsam Frühlingslieder. Mit „Im Frühtau zu Berge“ oder „Jetzt kommen die lustigen Tage“ – allen wohlbekannte und mit vielen Erinnerungen verbundenen Melodien – erfüllte der „Freiluft-Chor“ den Garten am Nordwall. Auch das mit Bedacht auf die momentane Lage ausgewählte Lied „Die Gedanken sind frei“ stimmte positiv und zuversichtlich. Verdeutliche es doch, dass bei allen Einschränkungen dieser Zeit auch Positives bleibt: Schöne Erinnerungen, wunderbare Augenblicke wie heute und die Hoffnung auf baldig bessere Zeiten, resümierten zwei Bewohnerinnen.
Und so werden zukünftig gewiss noch weitere „Open Air-Konzerte“ folgen, dem auch in ihrem Bewegungsradius eingeschränkte Bewohner beiwohnen können – auch in Zeiten nach Corona, versprechen Ribana Klabunde und Grazyna Bitsch. Ein weiterer Höhepunkt erwartet die Bewohner am Ostersonntag, wenn der Evangelische Posaunenchor im Garten des Haus am Nordwall spielt.